Hintergrund
Forschungsprojekt zum sich wandelnden Selbstbild von Künstlerinnen und Künstlern in der Schweiz
Ausgangslage
Die Umfrage zum Forschungsprojekt THE NEW ARTIST will primär das Selbstverständnis heutiger Kunstschaffender erforschen: Was bedeutet es, heute in einer hybriden, vernetzten Welt und in einem unüberschaubar komplexen Kunstsystem Künstler_in zu sein? Wie arbeiten Künstlerinnen und Künstler, welche Ausbildungen absolvieren sie, wie lernen sie? Wie finanzieren sie ihre Kunst, wie vernetzen sie sich, was verstehen sie unter „Erfolg”, und was wird einst von ihnen übrig bleiben? Einige der heute noch immer gängigen Künstlertypen und -modelle müssen hinterfragt und teils erneuert werden.
Untersuchungsfeld
Angesprochen werden alle in der Schweiz wohnhaften bildenden Künstler_innen (unabhängig von der Nationalität) sowie alle Schweizer Künstler_innen, die im Ausland leben und tätig sind (oder waren).
Unter die Bezeichnung des bildenden Künstlers bzw. der bildenden Künstlerin fallen heute auch Kunstschaffende, die nur teils visuelle und haptisch erfahrbare Kunstwerke erschaffen und mehr prozessorientiert, konzeptionell oder gesellschaftlich arbeiten. Ebenso schliesst die bildende Kunst auch inter- und transdisziplinäre Praxen ein, die mehrere Künste und auch ausserkünstlerische Felder einbeziehen.
Für diese Umfrage NICHT berücksichtigt wurden Kunstschaffende, die den Schwerpunkt ihrer künstlerischen Produktion und Rezeption mehrheitlich in den darstellenden Künsten (Theater, Tanz, Filmkunst), Literatur, Musik oder der angewandten Kunst (Design, Architektur, Mode, Kunstgewerbe) haben.
Umfrage
Die Umfrage fand als Online-Survey zwischen dem 12. Okt 2016 und 1. Feb 2017 statt. Die Umfrage bestand aus 15 demografischen und 25 meist geschlossenen Inhaltsfragen zu Aspekten wie Ausbildung, Produktion, Inspiration, Karriere, Erfolg, Markt, Szene, Netzwerke, Finanzierung, Funktion und Zukunft.
Der Fragebogen wurde in Zusammenarbeit mit Künstler-innen sowie Kunst- und Sozialwissenschaftler_innen entwickelt. Durchgeführt wird die Umfrage durch das Umfrageinstitut management tools.
Insgesamt haben an der Umfrage knapp 500 Künstler_innen teilgenommen. 457 wurden als gültige Stimmen für die Auswertung berücksichtigt. Die Umfrage konnte in den Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch absolviert werden. Die Befragungsdauer liegt bei ca. 30 Minuten. Die Umfrage fand als Online-Befragung auf einem dafür programmierten Panel statt.
Resultate
Die Resultate wurden im März 2017 als Tabellen und Grafiken mit verschiedenen Breaks auf dieser Website publiziert. Anschliessend werden die Resultate kunst- und sozialwissenschaftlich analysiert und interpretiert. Davon abgeleitet werden zehn Thesen zum Wandel des Selbstverständnisses von Künstler_innen formuliert. Begleitet wird das Forschungsprojekt von dieser Website, die über das Projekt informiert, Ort der Umfrage ist und deren Resultate publiziert.
Geleitet wird das Forschungsprojekt vom Kunstwissenschaftler und Künstler Johannes M. Hedinger, der 2014-15 mit Point de Suisse zwei nationale, soziokulturelle Volksbefragungen durchführte und mit Methods of Art ein Oral History-Archiv zu künstlerischen Methoden aufbaut.